AGV Breitbandinitiative: Infoveranstaltung zum Glasfaserausbau in Braunschweigs Norden

Neues aus den Verbänden

16.11.2017

Auf Einladung des BVMW und des Arbeitgeberverbandes Region Braunschweig fand eine erste Informationsveranstaltung zum Breitbandausbau im Gewerbegebiet „Am Hafen / Heesfeld / Waller Weg“ statt. Im Rahmen der AGV Breitbandinitiative wurde in diesem Gebiet eine besonders kritische Situation festgestellt: „Wir sind in diesem Gewerbegebiet weit entfernt von schnellem Internet. Die ansässigen Unternehmen quälen sich mit teilweise mehreren Anschlüssen in IDSN-Qualität, um Bandbreiten mit ein paar Megabit zu erreichen. So ist eine digitale Transformation von Geschäftsmodellen und Produktwelten unmöglich.“, beschreibt AGV Hauptgeschäftsführer Florian Bernschneider die Situation.

Im Rahmen der gemeinsamen Breitbandinitiative des AGV mit der IHK Braunschweig und der hiesigen Handwerkskammer hatte man hierzu bereits Kontakt mit den unterschiedlichen Netzbetreibern Telekom, Vodafone, BS Netz und EWE Tel. Sie alle bauen in unserer Region Glasfaserinfrastruktur aus. „Leider baut jeder an seinem eigenen Netz und nicht alle an einer Infrastruktur“, erklärt Bernschneider und kritisiert, dass dadurch in manchen Stadtteilen doppelte Infrastrukturen entstünden, während in anderen keiner sein Netz ausbauen würde. „Hier ist die Politik gefragt auch regulatorisch vorzugehen. Der Strommarkt mit einem gemeinsamen Netz in unterschiedlicher Eigentümerschaft und einer Vielzahl an Dienstleistern, die das Netz nutzen, könnte eine gute Anleihe sein.“, meint der AGV Hauptgeschäftsführer.

Aber sowohl bei diesen Anpassungen der Regulatorik, wie auch beim staatlich geförderten Breitbandausbau, würden wohl noch mindestens 12 bis 36 Monate vergehen, bevor davon etwas im betroffenen Gewerbegebiet in Braunschweigs Norden etwas bemerkt. Viele Unternehmen hätten laut der Ergebnisse der AGV Breitbandinitiative aber keine Zeit mehr darauf zu warten. Deswegen versuchten der AGV und der Kreisverband des BVMW eine Interessensgemeinschaft an Anliegern zu bündeln, die gemeinsam einen Ausbau privatwirtschaftlich finanzieren. Dazu hat man mit jenen Netzbetreiber gesprochen, die mit ihrer bestehenden Infrastruktur möglichst nahe am Gewerbegebiet liegen. Die Firma EWE TEL GmbH stellte den knapp 20 Teilnehmern aus dem Gewerbegebiet dafür ein Angebot vor, mit dem das Gewerbegebiet privatwirtschaftlich erschlossen werden könnte. Die Experten von EWE TEL rechnen mit einem Investment im sechsstelligen Bereich für die notwendigen Tiefbauarbeiten. In den kommenden Tagen stehen nun konkrete Gespräche mit den Anliegern an. Beteiligen sich genügend Anlieger wäre eine Realisierung schon im Frühjahr möglich.