Christian Bredlow: Für "Ja, aber" ist keine Zeit mehr...

Neues aus den Verbänden

17.05.2017

Braunschweig. Was haben die Beatles, Kurt Cobain und Dubstep mit der Digitalisierung gemeinsam? Eigentlich liegt es auf der Hand, findet Christian Bredlow, allen neuen Dingen werde erst einmal eine gewisse Skepsis gegenüber gebracht, bis sie irgendwann dann zur Normalität werden würden. So empfand seine Mutter Nirvana-Frontmann Cobain nun nicht wirklich als optimale musikalische Begleitung und er selbst könne sich nicht für Dubstep begeistern. Doch früher oder später gewöhne man sich an die Dinge, mit der digitalen Entwicklung sei das sehr ähnlich, nur das die Zeit sich auf etwas Neues einzulassen immer kürzer werde.  Nun stünde für jeden die Entscheidung an, wie er künftig damit umgehen wolle.

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Mutig sein und anfangen

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung unseres Partnerverbandes NiedersachsenMetall Region Braunschweig – Salzgitter – Wolfsburg,  glänzte Bredlow als Referent im Haus der Wirtschaft mit dieser These und weiteren interessanten Sichtweisen auf die Digitalisierung. Humorvoll, interaktiv und akustisch perfekt untermauert, lieferte der ehemalige Rapper ab – natürlich inklusive Sprechgesang. Dabei kann der Zwillingsvater das Wort Digitalisierung eigentlich selbst nicht mehr hören – ständig werde darüber geredet als sei es eine Technologie, die über den Menschen kommen und Unheil bringen werde. Bredlow sieht das anders:

Es fängt im Kopf an

„Digitalisierung ist keine Technologie – es ist vielmehr eine veränderte Geisteshaltung“, sagt der Mann, der für den digitalen Wandel begeistern will. Unternehmen würden sich immer noch hinter dem Tagesgeschäft verstecken, anstatt offensiv an das Thema heranzugehen. Der digitale Wandel müsse aber im Kopf des Unternehmers beginnen und von dort aus alles durchdringen. Mit seiner Keynote „Bei der Digitalisierung ist es wie mit der Musik“, regte er dazu an altbekanntes zu überdenken und sich für neue Wege zu öffnen. Machen, machen, machen, mutig sein und endlich keine Ausflüchte mehr haben, denn die Digitalisierung werde vor keinem Unternehmen halt machen. Es sei einfach keine Zeit mehr für Sätze wie „Ja, aber“, „das wird sich nicht durchsetzen“ oder „im Tagesgeschäft ist dafür keine Zeit“ – man dürfe die Augen nicht vor neuen Absatzmärkten verschließen, sondern aktiv und kreativ eigene Lösungen für sein Unternehmen finden. Dafür müsse man auch die eigenen Mitarbeiter wieder begeistern, mit ins Boot holen und auch auf ihr Know-How vertrauen. Ein Vortrag, der den Zuhörern schnell vor Augen führte, wo die eigenen Versäumnisse liegen. Bredlow erhob dabei aber nie den Zeigefinger sondern verstand sich als Lotse, der aufrütteln und zum Nachdenken anregen will. Der Abend klang bei Bratwurst und Wolters bei vielen angeregten Diskussionen aus, genug Gesprächsstoff hatte Bredlow geboten.